Psychotherapeutische Verfahren

Wir stehen Ihnen gern zur Seite, um Ihre psychische Gesundheit und Ihr Wohlbefinden zu fördern. In unserer privatärztlichen Praxis in der Koblenzer Südstadt bieten wir verschiedene psychotherapeutische Verfahren an. Im Gespräch mit Ihnen klären wir, welche der bewährten Methoden am besten zu Ihren individuellen Bedürfnissen passt. Rufen Sie uns gern an oder vereinbaren Sie direkt online einen Termin. Wir freuen uns auf Sie!

Leistungen im Überblick

  • Prozessorientierte Systemische & Familiensystemische Therapie
  • Hypnotherapie (medizinische Hypnose)
  • Hypno-Regulations-Verfahren nach Marietta Veit
  • Psychosomatische Hintergrund- und Ressourcenarbeit
  • TP-fundierte Gesprächstherapie nach C. Rogers

Systemische Aufstellungsarbeit

Systemische Aufstellungsarbeit ist neben den klassischen Psychotherapieverfahren immer mehr im Fokus der ganzheitlichen Heilkunde. Auch in Beratung, Supervision und Coaching gewinnt dieses Verfahren zunehmend an Bedeutung.

Neben Familienaufstellungen kann die Systemische Aufstellungsarbeit auch sehr gut in Unternehmen und Organisationen angewandt werden, um nachhaltig Blockaden und Disharmonie zu heilen bzw. zu lösen.

Was sind Systemische Aufstellungen?

Vorläufer der Aufstellungsarbeit sind das Psychodrama nach Jakob Levy Moreno und die Arbeit mit Familienskulpturen und Rekonstruktionen nach Virginia Satir. Elemente dieser Methoden fließen je nach Therapeuten auch heute noch mehr oder weniger in die Aufstellungsarbeit ein. Aber auch Elemente der Hypnotherapie nach Milton H. Erickson können hier mit einfließen und vieles mehr.

Bei der Aufstellungsarbeit handelt es sich um eine Methode, durch die Beziehungsmuster und einflussnehmende Strukturen oder Ereignisse wie Personen eines Systems (Herkunftsystems, Ursprungsfamilie, Kernfamilie, Organisationssystem, Arbeitsumfeld, Marktsystem etc. pp.) im Raum bildlich dargestellt, erlebt und durch primär annehmende Transformation verändert und geheilt werden.

Ähnlich wie im Psychodrama und der Familienskulpturarbeit werden in der Aufstellung derzeitige (ggfs. auch frühere) und erwünschte zukünftige Beziehungsmuster eines Systems (Familie, Team, Abteilung, Firma, Organisation etc.) dargestellt.

In der systemischen Aufstellungsarbeit wird die Aufmerksamkeit auf das Beziehungsgefüge innerhalb von Systemen gelegt und gleichzeitig die Bedeutung von dort auftretenden Symptomen und Problemen betrachtet. Dadurch wird auf einer tieferen Ebene als der sprachlichen kognitiven Ebene das „Problem“ transparent gemacht und durch seine unmittelbare Deutlichkeit spürbar, sichtbar, hörbar, fühlbar und erlebbar gemacht. Dies ermöglicht Lösungs- und Veränderungsschritte, die zuvor schier undenkbar gewesen wären. Die Wandlung erfolgt aus der Seele und dem Herzen und nicht aus dem Kopf durch die Kraft der annehmenden fühlenden Liebe.

Ausgangspunkt ist die Sichtweise eines Systemmitglieds. Nach dessen Vorstellung werden die („Repräsentanten“), die das System darstellen sollen, ausgewählt und zueinander in Beziehung gestellt. Gleichsam wie bei einem Bildhauer entsteht durch das Positionieren der Systemmitglieder zueinander eine raumzeitliche Analogie, die weit über das Medium der Sprache hinausgeht und die Möglichkeit bietet, Prozesse sichtbar und unmittelbar für den Beobachter erfahrbar machen.

Der Begriff „systemisch“ ist dabei insofern von Bedeutung, als beim Aufstellen immer der Gesamtkontext, das ganze System, miteinbezogen und berücksichtigt wird.

Neben der Aufstellungsarbeit mit Personen finden (in der Einzelarbeit) auch Aufstellungen mit Gegenständen („Systemisches Brett“ usw.) Anwendung. Der Klient selbst oder der Aufstellungsleiter spüren sich in die einzelnen Positionen hinein. Ähnlich wie mit Repräsentanten werden auch hier Lösungsbilder erarbeitet.

Die Aufstellungsarbeit ist besonders sinnvoll in verfahrenen Situationen, bei chronischen Krankheiten, Konflikten und vor allem bei sich wiederholenden Mustern (z. B. in Beziehungen), da mit ihr alte Muster unterbrochen, Altes geheilt und neue Lösungswege initiiert oder bereits gegangen werden können.

Systemische Aufstellungsformen

Die klassische Familienaufstellung wurde von Bert Hellinger ab Ende der 1970er Jahre entwickelt. Hellinger lehrt schon viel Wissen bzgl. Ordnungsprinzipien in Familien und angemessene Interventionen bei Verstrickungen.

Aufgestellt wird so z. B. das gewünschte Familiensystem des Klienten (Herkunftsfamilie oder derzeitiges Familiensystem) mithilfe von Repräsentanten (Stellvertretern). Es wird Abstand von der Zeit genommen. Die inneren Bilder, die die Aufstellenden von einem System in sich tragen, werden aufgestellt und nicht bestimmte Ereignisse. Der gewählte Platz, die Empfindungen, die Gestik, Mimik etc. geben Auskunft über die Hintergründe.

Hier besteht auch immer die Möglichkeit, abstrakte Elemente, Persönlichkeitsanteile und Gegensatzpaare (Kriegsopfer, Geld, Macht und Beziehung, Ehrlichkeit und Unehrlichkeit etc.) dazu zu nehmen und so noch tiefer auf eine explizite Fragestellung bzw. einen Auftrag des Klienten einzugehen.

Einige Grundprinzipien („Ordnungen“), die sich immer wieder bei der Aufstellung von Organisationen zeigen und von bedeutender Relevanz sind:

  • Das Recht auf Zugehörigkeit
    In einer Familie hat jeder das gleiche Recht auf Zugehörigkeit, keiner darf ausgegrenzt werden.
  • Das Recht auf Liebe
    In einer Familie darf alles in Liebe angenommen bzw. losgelassen werden und die Achtsamkeit die Schicksale in Liebe zu achten.
  • Wer länger da ist, ist der „Große“
    Die Eltern sind die Großen und die Kinder Ihnen nachgefolgt der Erstgeborene/die Erstgeborene ist der/die Große im Kontext zu den jüngeren Geschwistern.
  • Das neue System hat Vorrang vor dem alten System
    z. B. nach einer Scheidung hat die neue Familie Vorrang vor der alten Familie, der erste Ehepartner ist jedoch stets als der Erste zu achten.
  • Das Alte und das Neue
    Erst muss das Alte gewürdigt werden, damit das Neue eine Chance hat.

Die bewegte Seele

In manchen Aufstellungen kommen die Stellvertreter plötzlich in eine Bewegung, die sie nicht mehr bewusst steuern. Sie lassen die Erfahrungen und die Erinnerungen an frühere Aufstellungen hinter sich und verzichten auf jede Deutung dessen, was sie in sich wahrnehmen.

Für den Aufstellungsleiter gilt es, auf diese „Bewegungen der Seele“ zu achten und sich ihnen anzuvertrauen. Er braucht dann nichts zu sagen, weil sich aus den Bewegungen der Stellvertreter oft Lösungen ergeben, die für keinen der Teilnehmer vorhersehbar waren.

Die bewegte Seele ist eine meist zeitintensive und sehr heilsame Erfahrung für alle Beteiligten.

Organisationsaufstellungen

Bei der klassischen Organisationsaufstellung werden üblicherweise konkrete Personen (bzw. Stellvertreter) einer Organisation, eines Unternehmens oder einer Institution aufgestellt. Zum Beispiel bei einem Abteilungskonflikt konkret der Abteilungsleiter und alle betroffenen Mitarbeiter (diese sollten auch alle an der Arbeit physisch teilnehmen).

Die klassische Organisationsaufstellung findet z. B. Anwendung bei Hierarchiekonflikten oder wenn die Ordnung in einem System gestört ist. Hier besteht auch immer die Möglichkeit, abstrakte Elemente (z.B. Aufgaben, Ziele, Entscheidungsalternativen etc.) dazu zu nehmen oder sogar auf die Familienaufstellungsebene zu wechseln.

Einige Grundprinzipien („Ordnungen“), die immer wieder bei der Aufstellung von Organisationen zeigen und von bedeutender Relevant sind:

  • Das Recht auf Zugehörigkeit.
    In Organisationen hat jeder das gleiche Recht dazuzugehören.
  • Ausgeglichene Bilanzen von Geben und Nehmen.
    Unausgeglichene Bilanzen fördern Unzufriedenheit, Schuldgefühle und unbewusstes Verlangen nach Ausgleich.
  • Wer länger da ist, hat Vorrang
    Bei Gleichgestellten hat derjenige, der früher da war, die älteren Rechte.
  • Leitung hat Vorrang
  • Eine Organisation hat ein Bedürfnis nach Führung.
    Diese muss ihre Funktion ausfüllen und anerkannt sein.
  • Leistung muss anerkannt werden
    Besondere Leistungen müssen anerkannt und gefördert werden.
  • Gehen und Bleiben
    Bleiben kann jemand, der die Organisation braucht und der seine Funktion ausfüllt.
    Es ist wichtig, dass eine Trennung in gutem Einvernehmen und in gegenseitiger
    Achtung vollzogen wird.
  • Organisationen sind aufgabenorientierte Systeme
    Es ist wichtig, die Aufgabe, das Ziel oder den Kunden mit in die Betrachtung zu nehmen.
  • Stärkung oder Schwächung
    Am richtigen, angemessenen Platz fühlt man sich sicher und gelassen und in guter Energie. An unangemessenen Plätzen „aufgeblasen“ oder geschwächt. Schwächende Gefühle haben oft mit alten Mustern aus der Ursprungsfamilie zu tun.
  • Das Alte und das Neue
    Erst muss das Alte gewürdigt werden, damit das Neue eine Chance hat.